Selbstregulierung statt Strafen
Werberat fordert Vertrauen in bewährtes Modell

Italien setzt auf harte Regeln: Ein neuer Influencerinnen- und Influencer-Kodex droht bei Verstößen mit Strafen bis zu 600.000 Euro. Der Österreichische Werberat (ÖWR) hält dagegen und fordert Vertrauen in das heimische Modell der Selbstregulierung.
Statt rigider Gesetze setzt der ÖWR auf Transparenz, Eigenverantwortung und Zusammenarbeit. Das System hat sich seit Jahren bewährt und wird laufend weiterentwickelt, besonders im digitalen Bereich.
Neues Schulungsprogramm gestartet
Mit der Plattform ethicalad.at bietet der ÖWR bereits ein E-Learning-Programm zu Kennzeichnungspflichten, Transparenz und Ethik. Ab Herbst wird die Initiative gemeinsam mit dem IAA Creator Hub Austria und internationalen Partnerinnen und Partnern ausgebaut.
Auch auf EU-Ebene bewegt sich etwas: Die European Advertising Standards Alliance (EASA) entwickelt derzeit eine Influencerinnen- und Influencer-Zertifizierung samt Monitoring. Der Werberat prüft, ob dieses Modell für Österreich sinnvoll sein könnte. Allerdings appelliert der ÖWR an Politik und Wirtschaft, die Selbstregulierung zu stärken. Jede gesetzliche Einschränkung einzelner Werbeformen könne neue Verbote nach sich ziehen – und die Kommunikationsfreiheit gefährden.