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Die ersten Klicks kamen mit zehn

@hicksmarvinn: aus Spaß wurde Reichweite

Foto: MATABI Agency

Der Influencer Marvin Teufl – in den sozialen Medien bekannt als @hicksmarvinn – erreicht auf TikTok und Instagram täglich ein großes Publikum. Mit Humor, Authentizität und einem Gespür für unterhaltsame Inhalte trifft er den Nerv seiner Community. Sein Weg dorthin begann früh und seine Leidenschaft wurde zur beruflichen Erfolgsgeschichte.

Ins Gespräch mit Marvin kommt man schnell. Er wirkt sympathisch, authentisch – und spricht mit spürbarer Leichtigkeit über seine Arbeit. Der Traum, Influencer zu werden, begleitete ihn schon als Kind: Bereits mit zehn Jahren lud er seine ersten YouTube-Videos hoch. Den Durchbruch schaffte er später mit TikTok, wo er zunächst postete, was ihm Spaß machte – und damit lag er genau richtig.

Mit 16 trudelte die erste Kooperationsanfrage ins Haus, bei der Marvin nicht so genau wusste, wie er das angehen sollte. Zum Glück lernte er Niklas Kirchmaier kennen. Der Geschäftsführer der Influencer-Agentur Matabi, ebenfalls bei dem Gespräch dabei, unterstützt Marvin und andere Influencerinnen und Influencer bei ihren Kooperationen. Marvin zog damals von Herzogenburg nach Wien und entschied sich, nach Gymnasium und HTL, für eine Lehre zum Medienfachmann mit Schwerpunkt Online-Marketing – natürlich bei Niklas. Mit 18 wagte er schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit: Aus dem Hobby wurde ein Full- Time-Job. Marvin probierte viel aus, sammelte wertvolle Erfahrungen – und genau dieses Know-how hilft ihm heute, sich in der Branche souverän zu bewegen.

Wichtig zu erwähnen: Marvin und Niklas helfen Content-Creatorinnen und -Creatoren dabei, ein Bewusstsein für ihre Verantwortung zu entwickeln. Sie unterrichten in der #ethicalAD, der Akademie, hinter der der Österreichische Werberat (ÖWR) steht und die sich der Förderung ethischer Standards und moralischer Werte in der Werbebranche verschrieben hat.

Werbemonitor: Deine Inhalte zeigen oft die spaßigen Seiten des Lebens. Wie wählst du die Themen für deine Videos aus und was möchtest du damit bei deinen Followerinnen und Followern erreichen?

Marvin Teufl: Meine Video-Themen sind oft verbunden mit eigenen Interessen – ich würde gerne mal aus dem Flugzeug springen? Ich überleg mir ein Video dazu. Ich finde, es sollte mehr Wert auf Mental Health gelegt werden? Ich mach ein Video dazu. Vieles ist ebenfalls verbunden oder abgeändert von Videos und Trends, die gerade auf Social Media abgehen, und das Wichtigste bei all dem: Die Videos sollen Freude vermitteln.

Du hast mit dem Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS) zusammengearbeitet, um Jugendlichen Arbeitsmarktangebote näherzubringen. Wie kam es zu dieser Kooperation und welche Erfahrungen hast du dabei gemacht?

Die AMS-Kooperation war eine der coolsten, die ich bis jetzt umsetzen durfte. Die Anfrage kam über deren Partneragentur und ich habe nochmal sehr viel darüber gelernt, wie man am besten TikTok mit Firmen verbindet. Ich durfte in der Kampagne über ein Dutzend verschiedene Lehrberufe ausprobieren, was auch für mich privat ein großes Highlight war.

Wie balancierst du die Erstellung von Inhalten für verschiedene Plattformen wie TikTok und Instagram? Wie passt du deine Strategie für jede Plattform an?

Meiner Meinung nach funktionieren die Algorithmen der Plattformen, vor allem seit es Reels gibt, wirklich sehr ähnlich. Oft werden die gleichen Videos, die ich für den Tag geplant habe, direkt auf beiden Apps gepostet, wobei auf Instagram dann oft noch schnelle, „lustig“ produzierte Videos mit nur Sounds dazukommen.

Gab es besondere Herausforderungen auf dem Weg zum Influencer und wie hast du diese überwunden?

Meine persönliche Herausforderung waren auf jeden Fall die Steuern. Ich bin mit 16 irgendwie in die Selbstständigkeit gerutscht, ohne überhaupt zu wissen, was im Hintergrund noch auf mich zukommt. Es ist nicht so ein leichter Beruf mit nur „Halligalli“, wie ich als Kind immer dachte. Dennoch habe ich auch das nach einiger Zeit gemeistert.

Wie gehst du mit der Verantwortung um, die mit einer großen Online-Fangemeinde verbunden ist – insbesondere wenn es darum geht, junge Menschen zu beeinflussen?

Um ehrlich zu sein, ist das nicht immer leicht. Vieles, was für mich in meinem Alter als okay gewertet wird, enthält für die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer vielleicht doch etwas zu viel Sarkasmus oder ist zu „harsch“. Dies richtig zu balancieren, kam hauptsächlich mit der Zeit, Erfahrung und der Analyse, wie die Videos ankommen, sowie durch absolvierte Kurse wie „EthicalAD“ vom Werberat.

Kannst du ein Beispiel nennen, bei dem du das Gefühl hattest, einen positiven Einfluss auf deine Community gehabt zu haben?

Ich bekam einmal eine Nachricht von einer Zuschauerin, die mich emotional sehr berührt hat. Die Nachricht war echt lang, ich musste mindestens zweimal über meinen Bildschirm scrollen, um sie überhaupt ganz zu lesen. Der Inhalt war, kurzgefasst, dass sie in der Schule, im Freundeskreis etc. gemobbt wird und ihr meine Videos das Gefühl geben, doch noch irgendwo dazuzugehören. Bis heute ist das eine sehr große Motivation für mich, wenn ich mal nicht so Lust habe, ein Video zu machen, es doch zu tun.

Nach welchen Kriterien suchst du deine Kooperationen aus?

Zu einem großen Teil nach Bauchgefühl und zum zweiten ethisch. Casino-Brands, Tabakkonzerne etc. sind für mich ein absolutes No-Go, beim Rest entscheide ich, ob ich persönlich die Firma gut finde und supporten möchte.

Welche Rolle spielt KI für dich in den sozialen Medien?

Ich arbeite sehr viel damit, überhaupt mit ChatGPT, andererseits habe ich auch großen Respekt vor KI. Ich finde, das Ganze ist etwas zu schnell groß geworden und es gibt noch zu wenige Regelungen für die  Nutzung. Ich hoffe mal, es wird nie wie in Terminator, aber wer weiß …

Wie siehst du die Zukunft des Influencer-Marketings? Welche Entwicklungen erwartest du in den nächsten Jahren?

Ich glaube, Influencer-Marketing wird noch eine sehr lange Zeit relevant sein – falls einmal nicht mehr auf TikTok oder Instagram, dann auf einer neuen Plattform. Ich persönlich würde auch gerne mehr Priorität auf lange Formate setzen, z. B. auf You-Tube-Videos, da die Zuschauerbindung da doch nochmal ein Stück höher ist.

Welchen Rat würdest du jungen Menschen geben, die ebenfalls eine Karriere als Content-Creatorin oder -Creator anstreben?

GO FOR IT! Probier es einfach und setz dir als Ziel, in jedem Video eine einzige Sache besser zu machen als im Video davor. Wenn du aktiv und regelmäßig mit dieser Regel Videos hochlädst, wird der Erfolg irgendwann kommen. Das trau ich mich sogar zu versprechen. Hab keine Angst vor „Hate“, die Hater sind nur eine Zustimmung, dass du nicht nur die Leute erreichst, die dich feiern, sondern sogar schon die Leute, die es nicht tun und meistens sowieso nur neidisch sind. VIEL GLÜCK!

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