Kooperationsfit?
Über welche Themen Sie nachdenken sollten

Das Gabler Wirtschaftslexikon beschreibt Kooperation als die Zusammenarbeit zwischen (wenigen) rechtlich und wirtschaftlich selbstständigen Unternehmen zur Steigerung der gemeinsamen Wettbewerbsfähigkeit. Demzufolge kann es für einzelne Unternehmen, insbesondere Ein-Personen-Unternehmen (EPU), von Interesse sein, ihren Marktauftritt und Unternehmenserfolg durch Kooperationen zu steigern. So machen Sie sich fit für eine Kooperation.
Um eine Kooperation einzugehen, müssen Sie sich vorab im Klaren sein, welche Ziele damit erreicht werden sollen, wie das Ergebnis aussehen soll und dass Sie diese Ziele entsprechend formulieren und niederschreiben müssen. Der innovative Entwickler sucht den Vertriebler, der Maschinenbauer den Dienstleister, der Gastronom den Lieferanten etc. Um einige Beispiele anzuführen: Es kann sein, dass der Unternehmer sein Angebotsspektrum und Produktportfolio erweitern möchte. Oder sich wünscht, eine bessere Wahrnehmung durch den Markt zu erfahren und damit das Kundenspektrum auszuweiten bzw. einfach die Lösungskompetenz besser darzustellen.
Für Unternehmen können Kooperationen sowohl absatzseitig (Markt) wie auch einkaufsseitig (Beschaffung) interessant sein.
Wer bin ich?
Dazu sollten Sie sich selbst – das eigene Unternehmen – ganz genau kennen und analysieren, den Status des Unternehmens im Hinblick auf Produktportfolio, Markt, Kunden, Werte, Selbstverständnis, Ethik etc. beschreiben: Wo liegen die eigenen Stärken und Schwächen, die Schwerpunkte, welche Themen sind für mich und mein Unternehmen wichtig, was ist mein Spezialgebiet, wie finde ich meinen Kundenzugang? Über welche Ressourcen verfüge ich bzw. welche sind für die Kooperation erforderlich – sowohl wirtschaftlich als auch personell. Kann ich daraus schon ein Profil meines Kooperationspartners erstellen oder fehlt noch Wesentliches dazu? Kenne ich schon jemanden oder ein Unternehmen, das mir zur Erreichung meiner Ziele besonders geeignet erscheint und mit dem ich gerne kooperieren möchte?
Eine funktionierende Kooperation bedarf einer guten Kommunikation!
Partnerschaft
Egal ob EPU oder Großunternehmen, der Kunde misst das Unternehmen immer am Produkt bzw. am Ergebnis (Output) der Dienstleistung. Dementsprechend muss auch bei der Auswahl des Kooperationspartners das Augenmerk auf Werte wie Leistungsfähigkeit, Qualität und Zuverlässigkeit gelegt werden. Denn derjenige, der beim Kunden auftritt, ist gleichzeitig die Visitenkarte für alle Kooperationspartner! Eine Kooperation ist (wie) eine Beziehung, es bedarf gegenüber dem Partner Loyalität, Vertrauen, eine Aufgabenverteilung und natürlich auch Regeln. Sie müssen zu Ihrem Partner stehen und dies im Außenauftritt entsprechend leben. Sie arbeiten gemeinsam für den Kunden, für den gemeinsamen Erfolg.
Eine für die Kooperation gute Definition von Loyalität lautet, im Interesse eines gemeinsamen höheren Zieles die Werte des anderen zu teilen und zu vertreten, solange dies dem Sinne des gemeinsamen höheren Ziels dient. D. h., dass Sie sich mit dem Partner abstimmen und für die Kooperation gemeinsam Regeln definieren müssen. Darin sollte festgelegt werden, wer in welchem Fall mit dem Kunden kommuniziert, wer also nach außen auftritt, wie intern die Zahlungsflüsse und Konditionen sind und vieles mehr. Durch die Kooperation entsteht für die Partner ein zusätzlicher Aufwand, der von den Partnern gerecht geteilt getragen werden sollte. Auch eine entsprechende Abgeltung der Arbeit, die für einen Partner erfolgt (z. B. die Fakturierung), entspricht einer gerechten Aufteilung.
Bitte denken Sie daran, dass es für eine funktionierende Kooperation auch einer guten Kommunikation miteinander bedarf. Das kann das wöchentliche Jour fixe genauso sein wie eine tägliche Projektbesprechung. Nur sollten Sie darauf achten, dass die Informationen entsprechend weitergegeben werden und alle Partner auf demselben Stand sind.
Eigene Erfahrungen
Wichtig ist es, sich Gedanken über die Art und Weise sowie die Form der Zusammenarbeit zu machen. Persönlich habe ich dazu Mitte der 90er Jahre des alten Jahrtausends meine ersten Erfahrungen im Bau- und Baunebengewerbe machen dürfen. Hier waren es in erster Linie ARGEs (Arbeitsgemeinschaften), die im Baubereich sehr verbreitet sind. Mit Beginn des neuen Jahrtausends habe ich als Wirtschaftsingenieur zusammen mit einem Maschinenbauingenieur und einem Produktentwickler eine Kooperation in Form einer GmbH für Sondermaschinenbau geschlossen. Beim Einstieg in die Beratung arbeitete ich mit einem Kollegen in einer losen Kooperation, bei der wir projektbezogen unter gleichem Namen aufgetreten sind. Diese Kooperation mündete 2017 in unserer gemeinsamen Beratungsgesellschaft. Sie sehen, es gibt unterschiedlichste Formen, die der jeweiligen Situation entsprechend zu wählen sind.
Auf dem Weg zur Kooperation ist eine Menge an „Hausaufgaben“ zu erledigen. Dazu macht es sicherlich Sinn, professionelle Unterstützung an Bord zu holen – Experten, die diesen Prozess bereits mehrfach umgesetzt und Unternehmen dabei begleitet haben.
Um eine Kooperation einzugehen, müssen Sie sich vorab im Klaren sein:
1. welche Ziele damit erreicht werden sollen,
2. wie das Ergebnis aussehen soll und
3. dass Sie diese Ziele entsprechend formulieren und niederschreiben müssen.
#zusammenmehrbewegen
Nettokosten bis zu 100 Prozent gefördert!
Speziell für Mitglieder der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation gibt es eine Beratungsförderung. Im Mittelpunkt steht das Thema Kooperation. Bei den ersten vier Beratungsstunden werden die Nettokosten komplett gefördert, alle weiteren zusätzlich vergünstigt. Wichtig: Die Kosten sind vom Antragsteller vorzufinanzieren und die Förderung muss vor Beginn der Beratung bewilligt sein.