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Cybersecurity to go?

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub

Foto: shutterstock.com/zuperia/vs148

Wenn Sie diese Zeilen lesen, sind für viele von uns die schönsten Wochen im Jahr, wie der Urlaub ja gemeinhin bezeichnet wird, bereits Geschichte. Ich hoffe, dass er erholsam, spannend, beeindruckend, actionreich oder einfach nur schön war. Aber – nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

Daher möchte ich anhand einer Griechenlandreise einen kurzen Einblick geben, wie uns Datenschutz unterwegs betrifft. Viele sind darüber hinaus dienstlich unterwegs – eigentlich immer mit Firmendaten im Gepäck. Notebook, USB-Sticks, Mobiltelefon, Datenträger, Listen, die es auch auf Reisen zu schützen gilt. Ich möchte vorbildlich sein und fahre daher mit dem Zug zum Flughafen. Einmal umsteigen, eigentlich perfekt, wenn man die Zeiten für Abflug/Ankunft, Umsteigen usw. gut abstimmen kann, ohne am Airport zu stranden.

Gratis WLAN?
Im Zug noch ein letzter (wirklich?) Blick aufs Tablet. Beim Suchen eines geeigneten Gratis-WLANs die Erkenntnis: Es gibt zu viele offene und ungesicherte Knoten und BT (bluetooth)-Verbindungen. Ja, achtet da keiner mehr darauf? Nicht mit mir! Ich packe mein iPad weg, nehme das iPhone zur Hand und rufe meine gewünschten Apps auf; Datenvolumen egal – ich bin ja noch in Österreich. Endlich beim Check-in, weg mit dem Koffer, noch schnell ein kühles Getränk und dann geht es weiter zur Sicherheitskontrolle. Da werden wir alle ordentlich gefilzt, Schuhe ausziehen, Handgepäck röntgen und die übliche Prozedur … Das ist okay, es dient unser aller Sicherheit. Am Nebenband muss gerade jemand sein Notebook hochfahren … Bin ich froh, dass meines daheim liegt. Aber da quälen mich gleich Fragen: Habe ich es sicher versperrt? Das Passwort geändert? Ist die Festplatte verschlüsselt? Wann war nochmal die letzte Datensicherung?

Gratis-Ladestationen?
Ich werde durch die hektischen Lautsprecher-Durchsagen in die Realität des Flughafens zurückgeholt. Welch ein Gewusel heute – ja, die Pandemie ist vorbei und wir dürfen wieder reisen. Und alle tun es. Endlich schlendere ich den langen Gang entlang zum Gate. Dabei mache ich eine kurze Kontrolle, ob ich alle wichtigen Utensilien dabeihabe: Reisepass, Kreditkarte, Ticket, Geldbörse und mein Mobiltelefon. Dieses ist mit einem PIN-Code (sechs Stellen besser als vier) und Gesichtserkennung gesichert. Dabei fällt mir auf, dass der Akku sich dem Ende zuneigt. Praktischerweise gibt es am Flughafen mehrere Gratis-Ladestationen. Schon zücke ich mein Ladekabel – da kommt mir in den Sinn, ob am anderen Ende des Kabels wirklich nur die fünf Volt anliegen oder vielleicht doch jemand über die USB-Buchse mitlauscht? Ein Schelm, wer Böses denkt. Sicherheitshalber lasse ich es bleiben und warte auf die nächste 230-V-Steckdose.

Schützen Sie Ihre Daten – auch unterwegs lauern Gefahren.

Smart Home?
Vor dem Gate schalte ich mein Tablet aus und verstaue es im Handgepäck. Dann (ein weiteres Mal) am Telefon noch schnell Nachrichten auf allen Kanälen geprüft, zum Beantworten habe ich ja im Flieger Zeit. Aber ist es denn erlaubt, das Telefon einzuschalten? Egal, dann halt im Hotel; ich merke langsam, wie ich mich entspanne. Die Warterei im gut klimatisierten Bereich ist erträglich. Und schon wieder fallen mir ein paar Dinge ein … Sind alle Fenster daheim geschlossen? Sind Haus und Garage versperrt? Ist die Alarmanlage scharf? Die Kameras kann ich dank „Smart Home“ sicher auf der Insel checken. In der Hotelbeschreibung stand ja Gratis-WLAN. Aber wie sicher wird es sein? Möchte vielleicht doch jemand über ein vermeintliches Gratis-WLAN mitlauschen? Da einige Megabyte für Roaming bei meinem Telefonvertrag inkludiert sind, werde ich das mit dem iPhone erledigen; aber selbst wenn ich dafür zahlen muss – Sicherheit ist mir etwas wert.

Kameras im Hotelzimmer?
Dann fällt mir noch der Artikel über Kameras im Hotelzimmer ein. Also nehme ich mir fest vor, mein Hotelzimmer genau zu inspizieren, ebenso die Anlage. Ausspionieren geht gar nicht, denn meine Privatsphäre ist mir auch im Urlaub wichtig. Nachdem das Hotel bereits meine Reisedaten hat, inkl. Meldeadresse, Kreditkartennummer usw., drängt sich die Frage nach der Verarbeitung und Sicherheit dieser Daten auf. Hält sich das Hotel an die DSGVO? Willkommen in Europa. Ich werde bei der Rezeption mal nachfragen. Oder doch warten – man will ja nicht gleich unangenehm auffallen … Wissen würde ich es schon gerne, daher werde ich bei nächster Gelegenheit die Website des Hotels aufrufen, mit Glück findet man zumindest eine englische Datenschutzerklärung – mein Griechisch ist überschaubar.

Digital Detox
Endlich sitze ich im Flieger und habe einen Fensterplatz ergattert. Das Flugzeug ist gerammelt voll. Dieser Flug scheint eher eine Truppenverlegung als ein Urlaubscharterflug zu sein; unglaublich, was manche Leute mitschleppen. Deshalb muss ich mein Handgepäck – im Vergleich zu anderen Reisenden ein eher bescheidenes Rucksäcklein – der freundlichen Flugbegleiterin übergeben, die es dann irgendwo reinstopfen möchte. HALT – mein Tablet ist ja im Rucksack! Ich kann es im Tohuwabohu des Boardings gerade noch an mich nehmen – ein großer Schritt für die Sicherheit des Tablets und für mein Wohlbefinden. Langsam kommt die Erkenntnis: Ich bin wirklich unterwegs ans Meer und habe eine ganze Woche frei. Abschalten von der Hektik des Alltages und des Berufes ist angesagt. Da ist doch die Versuchung allzu groß, die Kommunikationsgeräte auszuschalten, zumindest stundenweise.

Digital Detox soll ja für Geist und Seele sehr heilsam sein. Aber auch für die Datensicherheit! Niemand kann meine Kommunikation abhören oder bei den „notwendigen“ Strandtelefonaten mitlauschen. Nach den üblichen genuschelten Sicherheitsanweisungen und der brummigen Begrüßung durch den Co-Piloten befinden wir uns auf Reiseflughöhe und ich schlummere leicht erschöpft ein, mein iPad fest an mich gedrückt. Sicher ist sicher.

Fazit: Die Woche war schön! Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Arbeitsstart nach dem Urlaub, bleiben Sie gesund und vor allem: Schützen Sie Ihre Daten!

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