65 Jahre Marketing Club
Kooperation mit der Fachgruppe Werbung

Ursprünglich als elitärer Verkaufsleiterclub gegründet, hat sich der Marketing Club Österreich (MCÖ) zu einer offenen und dynamischen Plattform für Wissensaufbau, Networking und Branchennews aus erster Hand entwickelt. Heuer feiert er sein 65-jähriges Bestehen und ist mit rund 1000 Mitgliedern eines der größten Netzwerke für Marketingprofis in Österreich. Eine Kooperation mit der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation steht am Start, um die Aktivitäten in Niederösterreich auf- und auszubauen.
Für viele in der Branche ist er ohnehin der Expertenclub, in dem sich die Profis zum Austausch treffen. Und das schon seit 65 Jahren. Manche kennen ihn noch gar nicht. Der MCÖ, in Wien beheimatet, möchte seine Aktivitäten in Niederösterreich ausbauen. Hier ist die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation ein wichtiger Ansprechpartner. Im Interview erfahren Sie mehr über die Institution, ihre Ziele und Aktivitäten und wo es Synergien mit der Fachgruppe gibt. Da wir einander kennen, sind wir per Du. Die Fragen stellte Fachgruppengeschäftsführer Clemens Grießenberger für den Werbemonitor.
Werbemonitor: Du bist Präsident des MCÖ. Kannst du uns bitte den Marketing Club vorstellen?
Andreas Ladich: Der MCÖ besteht seit 65 Jahren und ist sehr aktiv. Unsere wichtigen Säulen sind Veranstaltungen, Netzwerken und Weiterbildung. Bei den Veranstaltungen ist vom großen Staatspreis Marketing bis zum kleinen Event alles dabei. Ein Punkt, der uns dabei sehr wichtig ist, ist das Netzwerken. Wir bringen Marketingentscheider zusammen und schätzen den Austausch mit Agenturen.
Agenturen schätzen bei uns, dass sie erfahren, worüber sich die Marketingentscheider Gedanken machen, welche Themen in der Branche relevant sind, was die zukünftigen Themen sind und welche Sorgen es gibt. Zumeist unterscheidet sich das von dem, was man sonst immer liest … Das betrifft auch die Marketingentscheider.
Wir bringen Marketingentscheider zusammen und schätzen den Austausch mit Agenturen. MCÖ-Präsident Andreas Ladich
Manchmal macht sich das Gefühl breit, andere seien wesentlich weiter vorne als man selbst im Unternehmen. Hier hilft der Austausch untereinander, das begrüßen unsere Mitglieder. Es gibt ein harmonisches und wertschätzendes Miteinander.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Weiterbildung mit dem Motto „lebenslanges Lernen“. Im Vorstand denken wir viel darüber nach, was die kommenden Themen sind. Grundlage dafür ist eine Studie, die jährlich vom europäischen Marketingchapter herausgegeben wird. Dabei wird in Europa abgefragt, welche Themen die Marketer im nächsten Jahr beschäftigen werden. Darauf nehmen wir Bezug. Daraus entsteht ein guter Mix aus Wissensvermittlung, Networking und Events.
Es gibt bei uns eine wichtige Regel: keine Verkaufsveranstaltung per se! Bei den Clubabenden oder beim Networking sollen ein guter fachlicher Austausch und ein entspanntes Beisammensein entstehen – und keine Akquisition. Wir sind der festen Überzeugung: Wenn man sich an einem Abend zu einem Thema austauscht, sich trifft oder kennenlernt, merkt man ohnehin, was zusammenpasst. Daraus können sich weitere Synergien ergeben.
Werbemonitor: Als Geschäftsführer des MCÖ bist du mit deinem Team ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt. Welche Veranstaltungen organisiert ihr?
Niko Pabst: Vielleicht noch vorweg: Wir heißen Marketing Club Österreich obwohl wir in Wien beheimatet sind. Es gab vor 65 Jahren nur uns, daher haben wir uns diesen Namen geschnappt. Mittlerweile haben sich in fast allen Bundesländern eigene Clubs etabliert. Bis vor ca. fünf Jahren gab es auch einen Marketing Club Niederösterreich, der sich aber leider aufgelöst hat. Wir sehen es als unsere Aufgabe, deshalb ein Angebot für die niederösterreichischen Unternehmen zu machen.
Wir bieten unseren Mitgliedern rund 30 bis 40 Veranstaltungen im Jahr an. MCÖ-Geschäftsführer Niko Pabst
Wir arbeiten für rund 1000 Mitglieder, die sich zu zwei Drittel aus Auftraggebern zusammensetzen und ungefähr zu einem Drittel aus Agenturen, Beratern sowie Personen aus Lehre und Forschung. Als Verein sind wir mit vielen Ehrenamtlichen organisiert, haben einen 14-köpfigen Vo-stand und zusätzlich 15 Beiräte, die gemeinsam das Programm gestalten. Wir bieten unseren Mitgliedern rund 30 bis 40 Veranstaltungen im Jahr an. Ein neues und beliebtes Format ist der After-Work-Talk im Planters Club. Hier gibt es kurze Impulsreferate in einer entspannten Atmosphäre mit einem Austausch. Wir bieten Clubabende in einem größeren Rahmen mit ungefähr 100 Gästen an und organisieren den Staatspreis Marketing mit einer vorgelagerten Fachkonferenz mit rund 30 Speakern. Wir vergeben den VAMP Award, den österreichischen Preis für Ambient Media, Promotions und Digital out of Home. Hinzu kommt noch die Vergabe des „Marketing Leader of the Year“. Für alle, die uns kennenlernen möchten, bieten wir eine kostenfreie Schnuppermitgliedschaft an, nach ein paar Teilnahmen kann sich jeder für mehr entscheiden.
Werbemonitor: Wo und wie siehst du als Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Synergien?
Andreas Kirnberger: Die Vision der Fachgruppe überschneidet sich mit dem, was Andreas und Niko beschrieben haben. Wir organisieren viele Veranstaltungen für unsere Mitglieder und für den Fachbereich, neben weiteren zahlreichen Leistungen für unsere Mitglieder – von den Online Stammtischen bis hin zum Landeswerbepreis Goldener Hahn. Wo wir uns nicht so überschneiden, ist der Staatspreis Marketing. Es gibt von unserer Seite den Bundeswerbepreis Austriacus. Hier wird gerade die Neuausrichtung geplant. Der Staatspreis Marketing ist noch eine zweite wichtige Auszeichnung dazu.
Für uns ganz wichtig – Wien und Niederösterreich sind ein großer Ballungsraum. Fachgruppenobmann Andreas Kirnberger
Für uns ganz wichtig – Wien und Niederösterreich sind ein großer Ballungsraum. Als Flächenbundesland stehen wir vor der Herausforderung, was wir in punkto Veranstaltungen anbieten können und wo wir unsere Mitglieder dabei abholen. Die Onlineschiene hat sich für uns bewährt und funktioniert sehr gut. Gemeinsam können wir sicher ein neues Publikum ansprechen, vor allem jene, die euch noch nicht so gut kennen. Ich sehe es als zentral, dass wir Marketer und Agenturen zusammenbringen. Mit einer Kooperation in Form von Veranstaltungen und weiteren Aktivitäten wird uns das gut gelingen. Wir werden Aktivitäten setzen, die gut zusammenpassen, in denen wir eure Vielfalt darstellen. Zugleich zeigen wir unseren Mitgliedern dadurch, wie unser Netzwerk ständig erweitert wird. Wir möchten die bestmögliche Brücke bauen.